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Vorsicht, nicht verdribbeln!

Wer nach gekonnter Steilvorlage losstürmt und trotz eines gemeinen Fouls der Kollegen am Ball bleibt, sich dann aber doch noch verdribbelt - und in die Verlängerung gehen muss, hat eines geschafft: König Fußball regiert die Welt!


König Fußball regiert die Welt, heißt es - aber ist das nicht etwas übertrieben? Sprachbilder rund um den Fußball beherrschen unseren Sprachgebrauch und auch in der Unternehmens-Kommunikation taucht er immer wieder auf: „Am Ball bleiben“ heißt hier die Devise, oder man spielt dem Kollegen „den Ball zu“. Fußball und Sprache sind verknüpft, wo man auch hinschaut, aber wie bei allen anderen Stilmitteln gilt: weniger ist mehr! Denn nur wer sie gezielt einsetzt, gewinnt! Wie aus einst, warnte deshalb schon Joachim Ringelnatz 1883: „Ich warne euch, ihr Brüder Jahns - vor dem Gebrauch des Fußballwahns!“

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In »DER FUSSBALLWAHN IST EINE KRANKHEIT«

... aber selten, Gott sei Dank !

Ich kenne wen, der litt akut
an Fußballwahn und Fußballwut!

Sowie er einen Gegenstand
in Kugelform und ähnlich fand,
So trat er zu - und stieß mit Kraft
ihn in die bunte Nachbarschaft!

Vereins-Fussball ist zum Geschäft geworden,
im Osten, Westen, Süden, Norden,
da werden große Umsätze gemacht,
Vereine sind wie Unternehmen,
in München, Frankfurt oder Bremen,
und auf Gewinn bedacht!

So zahlen die Vereins-Genossen
ihren Beitrag unverdrossen,
sozusagen treu und brav.
- bezahlter Fußball-Sport an allen Tagen,
da kann man wohl berechtigt fragen,
wer ist hier Schäfer und wer Schaf?

Bei den Armen dieser Welt
spielt man Fußball ohne Geld,
weil sie keines haben,
in Hinterhöfen und auf Straßen,
gepflastert, staubig, ohne Rasen,
die Spieler darauf traben (...)

Mit Schwamm und Seife trieb er Sport.
die Lampenkuppel brach sofort!
Das Nachtgeschirr flog zielbewußt
der Tante Berta an die Brust.

Erschreckt durch seine wilden Stöße,
gab man ihm nie Kartoffelklöße.
Selbst vor dem Podex und den Brüsten
der Frau ergriff ihn ein Gelüsten,
was er jedoch als Mann von Stand,
aus Höflichkeit meist überwand.

Dem Krautkopf folgten Kürbisschüsse.
Dann donnerten die Kokosnüsse.
Genug! Als alles dies getan,
Griff unser Held zum Größenwahn!

Schon schäkernd mit der U-Bootsmine
besann er sich auf die Lawine:
denn als pompöser Fußballstößer
fand er die Erde noch viel größer!

Er rang mit mancherlei Problemen.
Zunächst: Wie soll man Anlauf nehmen?

Dann schiffte er von dem Balkon
sich ein in einem Luftballon.
Und blieb von da an in der Luft,
verschollen. Hat sich selbst verpufft




2018-07-02 16:25:31, 677 views

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